Eifersucht – falsch verstandenes Phänomen

Eifersucht und Leidenschaft – wer mit Eifer sucht was Leiden schafft. So falsch liegt der Volksmund, wie meistens übrigens, nicht. Aber gehen wir der Reihe nach und nähern uns der Sache Stück für Stück. Soviel vorweg: Wäre Eifersucht einfach in den Griff zu kriegen, würde ich diese Zeilen nicht schreiben müssen.

Phänomen Eifersucht

Mann der eifersüchtig istEifersucht tritt in der Regel im zwischenmenschlichen Bereich auf. Es ist ein Gefühl höchster Intensität und kann uns Menschen je nachdem zeitweise beschäftigen oder uns im wahrsten Sinne des Wortes besetzen. Wir sind dann nicht mehr fähig, an etwas Anderes zu denken. Vor allem wenn wir nicht mental und emotional «beschäftigt» sind, okkupiert dieses Gefühl unser Denken und Fühlen. Eifersucht kann ein Gefängnis sein, aus dem es fast kein Entrinnen gibt – könnte man meinen.

Eifersucht muss nicht unbedingt, ist aber oft besonders stark präsent und spürbar in Paarbeziehungen. Sie kann von Männern oder Frauen ausgehen, und sie kann, wenn nicht mehr kontrollierbar, im Extremfall sogar in Tötungen enden. 

Eifersucht und besitzen wollen

Worum geht es bei Eifersucht? Um Besitz und besitzen wollen, würden viele Männer und Frauen sagen, und das ist sicher richtig. Aber worauf gründet dieser Wunsch? Ist es legitim einen Menschen «besitzen zu wollen»? Die Antwort lautet natürlich «nein». Menschen sind aufgrund ihres Geburtsrechtes nicht Besitz von anderen, Sklaverei und Leibeigenschaft sind nicht legitim. Dasselbe gilt für Partnerbeziehungen. Ein Partner kann und darf den anderen nicht besitzen und demgemäss auch keine Besitzansprüche stellen.

Die Wurzel von Eifersucht

Wenn wir uns fragen, woher der Wunsch kommen mag, jemanden zu besitzen, gibt es, wenn man die Sache zu Ende denkt, nur eine Wurzel – und die heisst Angst. Angst davor, dass mein Partner mich verlassen könnte, wenn ich ihn nicht besitze; Angst davor, dass ich nicht liebenswürdig genug bin, so dass ich meinen Partner quasi «an die Leine nehmen muss», dass er oder sie mir nicht davonläuft. 

Zwei grundlegende Aspekte des Seins bestimmen unser Leben: Entweder wir sind in der Liebe, in Gott, oder wir sind in der Angst, der Welt des Mammons. Die Gegensätze sind also nicht, wie man landläufig meint, Liebe und Hass, sondern Liebe und Angst. So liegt die Wurzel des Neides, welcher der Eifersucht sehr nahesteht, in der Angst, nicht genug zu bekommen oder nicht das zu haben, was man braucht, weshalb man Dinge begehrt, die andere haben.

Bindungslosigkeit und Mangel an Vertrauen als Ursache von Eifersucht

Eines der Hauptprobleme der heutigen Zeit ist der Mangel an Verbindlichkeit und Verpflichtung in Beziehungen. Viele Menschen unserer Zeit meiden Verpflichtungen in Beziehungen. Dabei wird vergessen, dass ohne Verpflichtung nichts entstehen kann. Selbst ein Einkauf im Supermarkt – oder beim Biobauern – besteht in einer gegenseitigen Verpflichtung. Der oder die Eine bietet ein Produkt an, der andere bezahlt dafür.

Dass man sich kennen lernen soll, bevor man eine Verpflichtung oder Verbindung eingeht, ist richtig und wichtig. Nur, so klagen vor allem weibliche Jugendliche, ist es heute so, dass im Zeitalter von Tinder etc., v.a. aber der Pornographie es schwierig geworden ist, Partnerschaften einzugehen. Trendy ist heutzutage «Freundschaft plus», wie es genannt wird. Die Jugendlichen haben keine Beziehung, sondern «nur» eine Freundschaft, aber inklusive Sex. Die dahinter liegende Matrix der «Trennung von Liebe und Sex», die nur offenbart, dass man weder vom einen noch vom anderen wirklich eine Ahnung hat, zeigt, dass fundamentale Defizite im mitmenschlichen Zusammenleben vorliegen.

Dass auf diesem Hintergrund der mehr oder weniger konstanten Unsicherheit und Verunsicherung das Phänomen Eifersucht auftritt, erstaunt nicht. Wer die Hoffnung und den Anspruch auf eine stabile, primär auf Freundschaft basierender – «meine Frau ist meine beste Freundin, mein Mann ist mein bester Freund» -, an gegenseitiger und längerfristiger, ja vielleicht gar lebenslanger Entwicklung orientierten Beziehung nicht aufgegeben hat, findet sich heute gerade als Jugendliche oder Jugendlicher oft alleine auf weiter Flur. 

Da kann man nur auf das Gesetz der Resonanz verweisen – über kurz oder lang ziehen wir immer Menschen an, deren Ausrichtung der unseren ähnlich oder gleich ist. Dem Leben zu vertrauen ist wesentlich sinnvoller als eifersüchtig zu werden oder – weitaus tragischer – die eigenen Ansprüche an eine Beziehung fallen zu lassen!

Social Media als Quelle für Eifersucht in Beziehungen

Die Nutzung von sozialen Medien spielt in romantischen Beziehungen bekanntlich eine Rolle. Beunruhigend allerdings ist, dass als Hauptgründe für die Nutzung von Facebook genannt wird, mit Menschen in Kontakt zu treten und bleiben und um MENSCHEN ZU ÜBERWACHEN, einschliesslich ihrer aktuellen Partner. Ein Drittel der Befragten gibt an, Facebook zu nutzen, um Informationen über ihre Expartner zu finden. Dies wird als "soziale Überwachung" oder "interpersonale elektronische Überwachung" (IES) (Markwick, 2012; Tokunaga 2011) bezeichnet. 

Viele Menschen, einschliesslich der Arbeitgeber, stöbern in sozialen Medien, um andere Menschen auszuspionieren, um Informationen über ihre Bewerber zu erhalten, um mehr über ihre Partner herauszufinden. 

Je nach dem, was entdeckt wird, wie die gefundenen Informationen interpretiert werden und ob dies Anstoss zu Diskussionen gibt, kann diese Überwachung zu mehr Sicherheit oder zu mehr Stress (oder zu einer Nicht-Anstellung oder gar zu einem Rausschmiss aus der Firma) führen. 

Wie kann Facebook Ihre Liebesbeziehung bedrohen?

Die Nutzung von Facebook kann eine toxische Wirkung auf intime Beziehungen haben in dem sie das Potenzial hat die gegenseitige Unsicherheit bei Partnern zu verstärken.

Die Hauptmerkmale dieser Unsicherheit sind Misstrauen gegenüber der Treue und Loyalität eines Partners. Es herrscht oft eine tief verwurzelte Angst, im Stich gelassen zu werden, zudem sind eine übermässige Wachsamkeit oder ein Bewusstsein für mögliche Bedrohungen der Beziehung vorhanden. Wie grausam paradox ist es, dass Menschen sich darum fürchten, dass diejenigen, die sie am meisten lieben, sie zutiefst verletzen könnten - und dies oft tun.

Diese Unsicherheit, ausgelöst durch den beidseitigen Gebrauch der sozialen Medien, ist die treibende Kraft hinter Disharmonie und Beziehungskonflikten. Denn die Menschen werden dazu gezwungen, übermässige Kontrolle auszuüben und andere Personen für vermeintliche Fehlverhalten zu bestrafen. 

Freundesliste - Auslöser für Unsicherheit und Eifersucht

Durch die verschiedenen Funktionen der sozialen Medien wie beispielsweise eine sichtbare Liste von "Freunden" wird die Unsicherheit und Eifersucht von Partnern geschürt. Dokumentierte und öffentliche Interaktionen mit diesen "Freunden" und Bildern, Likes, Posts und Kommentaren, werden vom Partner hinterfragt und gedeutet und sorgen oft für Beziehungskonflikte. In den Sozialen Medien findet bestimmt jeder Partner, der potenziellen Beziehungsbedrohungen gegenüber äusserst wachsam ist Anlässe für Besorgnis und Gründe, seinem Partner zu misstrauen und dessen Treue in Frage zu stellen. Dies trennt und führt zu noch mehr Unsicherheit, Instabilität.

In einer anthropologischen Studie stellten einige junge Menschen fest, dass Facebook einen gewissen Zugang zu den sozialen Interaktionen der Partner erlaubt, was dazu führt, dass die romantische Unsicherheit auf ein unangenehmes Niveau gelangt. 

In derselben Studie meinten viele Probanden, dass ihnen diese Unsicherheiten Probleme bereiten, die sie nicht gehabt hätten, wenn sie keine Plattformen für eine solche umfassende Überprüfung und Überwachung des sozialen Lebens ihres Partners hätten.

Zu viel Information

Grössere Studien unterstützen die Idee, dass Facebook ein "grünäugiges Monster" hervorbringt, mit dem Argument, dass es die Menschen mehrdeutigen Informationen über ihre Partner aussetzt, zu welchen sie sonst keinen Zugang gehabt hätten. 

Solche Informationen sind beispielsweise eine Vielzahl von Medien, Fotos, Videos und Links. Fotos können Informationen über Standort, Verhalten und soziale Interaktionen vermitteln. In den Social-Media-Profilen werden beträchtliche Mengen an Informationen der Vergangenheit archiviert. Oft werden von den Usern diese Daten nicht gelöscht. Darin stöbern dann die Partner und werden verunsichert darüber, weshalb die vergangenen Daten nicht gelöscht werden.

Weitere Konflikte durch Social Media

Auch Rachel Sussman, eine Beziehungsexpertin aus New York hat festgestellt, dass die Nutzung von sozialen Netzwerken innerhalb von Beziehungen zu einem immer grösser werdenden Problem wird. Die Anzahl der Beziehungsprobleme, die mit sozialen Netzwerken in Zusammenhang stehen, seien in den vergangenen fünf Jahren drastisch gestiegen. Die Beschwerde dieser Paare, die am häufigsten geäussert wird ist, dass der Partner "ihr gesamtes gemeinsames Leben in den sozialen Netzwerken offenbart".

Auch glauben manche, dass der Partner handy-süchtig ist. Oder es gibt Grund zur Eifersucht, weil der Partner zahlreichen Models auf Instagram folgt, oder er hält den Kontakt zum Ex-Partner aufrecht.

Facebook kann die Beziehung von zwei Seiten zerstören

Zum Beziehungskiller können Soziale Medien wie Facebook werden, da sie Orte der geballten Emotion sind - von Liebe, Freude, Wut und Trauer bis hin zum Hass. Oft zeigen Menschen hier unverblümter als im realen Leben, was sie fühlen, und damit schüren sie beim Partner die digitale Eifersucht. Doch nicht nur der Umgang mit anderen Usern, sondern auch das eigene Posting-Verhalten kann die Beziehung gefährden. 

Verbringt der Partner zu viel Zeit auf den sozialen Medien kann die Eifersucht des Partners geschürt werden. Jeder stört sich daran, wenn jemand viel wertvolle Zeit damit verschwendet, auf dem Smartphone herum zu scrollen, statt diese Zeit in die Aufmerksamkeit gegenüber dem Partner zu investieren.

Fremd-Flirten

Durch die sozialen Medien ist es so einfach und passiert es so schnell, dass beim Partner digitale Eifersucht erzeugt wird. Diese rein virtuelle, unkomplizierte Kommunikation in den sozialen Medien lässt einen schnell einmal Grenzen überschreiten, anders als im realen Leben - und somit verletzt man den Partner.

Fehlende Privatsphäre

Mit dem Posting-Wahn - ständig Selfies, Zitate und Anekdoten posten zu müssen - wird die Privatsphäre gefährdet, was ebenfalls Beziehungen zerstören kann. Es sollte einen nicht wundern, wenn der Partner auf Dauer nicht mitspielt, wenn man jeden intimen Moment sofort in die Welt rausposaunen muss. 

Was können Sie tun?

Werden Sie sich all dieser Einflüsse bewusst und informieren Sie Ihren Partner darüber, wie Sie fühlen, was Sie denken und was Sie sich wünschen. 

Sie haben die Möglichkeit, Ihre Beziehung so zu gestalten, dass das gegenseitige Vertrauen, die Freundschaft und die Ehrlichkeit wachsen und dass Sie, Ihr Partner und Ihre Beziehung von allen unangenehmen negativen Einflüssen geschützt sind. Informieren Sie sich!

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Einige in diesem Blogbeitrag genannte Erkenntnisse sind nur kurz angeschnitten oder zusammengefasst. Diese und viele weitere, erprobte und erfolgsversprechende Erkenntnisse sind in unserem E-book eingearbeitet mitsamt einer konkreten Anleitung für eine auf jeder Ebene erfolgreiche Beziehung - und nicht nur dies!

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Weitere Blogbeiträge:

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