Seitensprung oder fremdgehen – der tiefe Schnitt ins eigene Fleisch!

Seitensprung wie auch fremdgehen sind Begriffe, die offensichtlich für viele einen starken Reiz ausüben, für die meisten Menschen aber wohl mit sehr viel Schmerz, je nachdem mit «Höllenqualen», vor allem aber mit einem tiefgreifenden Zweifel, einer Erschütterung des (Selbst-)Vertrauens und tiefster Verunsicherung verbunden sind.

Anderseits ist das Fremdgehen, die sexuellen «Abenteuer» ausserhalb der festen Beziehung, die man eingegangen ist, ein Big Business geworden. Es gibt Internetportale, die dem Fremdgehwilligen den Seitensprung organisieren, ihm dabei behilflich sind. Online zu schnellem Sex, Pornographie, die mittlerweile weitest verbreitet ist, all das führt in der Tendenz zu, Seitensprünge zu verniedlichen, zu «normalisieren». Sexualität ist zu einem allumfassenden, generell verfügbaren Konsumartikel geworden. Ist da etwas daran problematisch, und wenn ja, was?

 

Seitensprung und Die Goldene Regel

Mann und Frau in einer Beziehung«Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg’ auch keinem anderen zu», oder aber «Behandle andere so, wie Du von ihnen behandelt werden möchtest» sind zwei Varianten der sogenannten Goldenen Regel. Diese finden wir in der einen oder anderen Form in allen Weltreligionen. Die konsequente Anwendung dieser Regel würde das Zusammenleben der Menschen zweifellos angenehmer, friedvoller und erfüllender machen. Mehr noch: Die Menschen und der Planet Erde als Ganzes würden sich in einer Spirale aufwärts in Höhen entwickeln, die wir uns mit unserem derzeitigen Bewusstsein schlicht nicht vorstellen können. Was hat das mit einem Seitensprung oder fremdgehen zu tun?

Nun, von der Goldenen Regel abgeleitete Frage wäre für den potentiellen «Täter»: «Wie wäre es für mich, wenn mein Partner/meine Partnerin fremdgehen würde? Würde ich das haben wollen?» Wenn nicht, warum mutet man dann dem oder der Anderen etwas zu, was man selbst nicht möchte? Diese aus der Goldenen Regel abgeleiteten Fragen sind der Schlüssel zu vielem, wie Sie den folgenden Ausführungen entnehmen können.

 

Ehrlichkeit und Offenheit in der Beziehung ist das Alpha und Omega

In einer von Ehrlichkeit geprägten Beziehung kommt es äusserst selten, wenn überhaupt zu Seitensprüngen. Fremdgehen und Seitensprünge passieren ja nicht aus dem Nichts. Man hat vorher schon mit dem Gedanken gespielt, hat sich mental und oft auch emotional damit befasst, begonnen «mit dem Feuer zu spielen». Ehrlichkeit und Offenheit sind in diesem Zusammenhang in nahezu allen Fällen präventiv. Wir werden dies anhand der Gründe für das Fremdgehen, welche üblicherweise genannt werden, aufzeigen.

 

Grund 1: «Sie ist nicht die Richtige.»

Wenn zwei Menschen sich entschliessen, eine Partnerschaft einzugehen, dann ist damit natürlich nicht sicher, dass die beiden zusammenpassen. Deshalb ist es sinnvoll, sich wirklich und vorbehaltlos kennen zu lernen. Früher war die Zeit der Verlobung ein Teil davon. Nicht von ungefähr schrieb Friedrich Schiller im Gedicht Das Lied von der Glocke: «Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Ob sich das Herz zum Herzen findet! Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.» Die Phase der Prüfung kommt in der heutigen Zeit oft zu kurz. Die Ehe wird entweder als altmodisch und nicht mehr zeitgemäss bewertet, oder aber sie wird oft als dauerhaft verbindliche Verpflichtung nicht ernst genommen. Oft wird nach der Devise gelebt «Drum prüfe wer sich ewig bindet – bis sich etwas Besseres findet.» 

Die Phase der Prüfung einer Freundschaft erfüllt dann am ehesten ihren Zweck, wenn die beiden Partner miteinander ehrlich sind. Wenn die Perspektiven, der Anspruch an Verbindlichkeit, die gemeinsamen Zukunftsvorstellungen nicht übereinstimmen, dann ist er oder sie für eine verbindliche langfristige Beziehung nicht die richtige Person, und es ist dann besser aus gegenseitigem Respekt die Beziehung auf dieser Ebene zu beenden. Das mag schmerzhaft sein, aber es liegt in der Natur der Sache. Genau dafür ist die Phase des Kennenlernens ja da.

Ein Seitensprung kann in diesem Zusammenhang der Ausdruck des Wunsches sein, eine solche Beziehung zu beenden. Das ist ein oft ausgesprochen schmerzvoller Weg, sich zu trennen, denn dazu führt in der Regel das Fremdgehen in einer solchen Situation.

 

Grund 2: «Bei uns läuft’s einfach nicht richtig im Bett.»

Ein weiterer Grund, den wir oft hören, ist, dass «der Sex nicht gut genug ist». Es kann sicher immer wieder vorkommen, dass bezogen auf die Sexualität die Bedürfnisse in Art, Qualität und Quantität zweier Partner unterschiedlich ausgeprägt sind, vor allem in einer durch und durch übersexualisierten Zeit, in der Lust und Sex fälschlicherweise für Liebe gehalten werden. 

Auch hier hilft Ehrlichkeit. Wenn die beiden Partner sich darüber offen austauschen, wird nicht nur der Andere (besser) verstanden, sondern es wird Klarheit geschaffen. Auf dieser Basis ist es dann in der Regel auch möglich, sich ohne einen «faulen Kompromiss» zu arrangieren, wie man das ja in anderen Bereichen des Lebens auch macht. Sexualität ist eine wunderbare Sache, wenn sie in Reinheit geschieht. Aber auch hier: Sollten sich allfällige massive Differenzen zeigen, die nicht überbrückt werden können, dann wäre auch hier zu überlegen, ob die Beziehung eine Zukunft hat. Nicht, weil die Differenzen als solche nicht zu überbrücken wären, sondern weil die Sexualität bzw. der Sex in der heutigen Zeit in seiner Bedeutung nicht nur massiv überhöht wird, sondern z.T. auch bedenkliche Formen angenommen hat. Wenn nach dem Film «Fifty Shades of Grey» in den Sexshops die Anzahl der verkauften Peitschen signifikant zunimmt, so spricht das Bände.

     

Grund 3: «Ich brauche halt ab und zu Abwechslung.»

Auch hier spielt Ehrlichkeit eine zentrale Rolle. Wenn dem Partner eine (Sexual-)Partnerin nicht genügt, so hilft es auch hier, offen darüber zu sprechen. Begründet liegt dies oft in der mangelnden Tiefe, die in der Sexualität erlebt wird. Mit quantitativer Abwechslung soll so das qualitative Manko «gefüllt» werden, was natürlich nicht gelingt. Quantität kann nie Qualität ersetzen. Nicht ohne Grund gehen deshalb Partner, die einmal fremdgegangen sind, mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit wieder fremd, als solche, die nicht fremdgegangen sind. Fremdgeher sind statistisch gesehen Wiederholungstäter.

Wenn dieses Bedürfnis bei einem Partner besteht, stellt sich die Frage, wie es für den anderen ist, oder was es für ihn bedeutet. Auch da ist Ehrlichkeit wieder der Schlüssel. Wenn dies offen kommuniziert ist, besteht die Möglichkeit, dass der andere Partner Stellung bezieht, sich aus der Beziehung verabschiedet oder sich damit arrangieren kann. Es ist auch möglich, dass die Partner eine so genannte «offene» Beziehung leben wollen, wo dies gegenseitig akzeptiert und toleriert wird. Nur: Wer kennt eine solche, dauerhafte sogenannte offene Beziehung, die nicht bloss eine Zweckgemeinschaft ist, beispielsweise bis die Kinder ausgeflogen sind.

 

Grund 4: «Ich fühlte mich nach einigen Jahren wie ein Teil des Mobiliars, geringgeschätzt, aber mit einem grossen Bedürfnis nach Liebe, Zärtlichkeit und Anerkennung.»

Diese Begründung wird meistens von Frauen geäussert. In diesem Statement werden verschiedene Dimensionen angesprochen, die einer näheren Betrachtung bedürfen. Es geht dabei nicht darum, einen Seitensprung gutzuheissen oder fremdgehen zu plausibilisieren. Ganz im Gegenteil: Wenn auch verständlich, so führt eine solche Situation nicht zwangsläufig zu einem Seitensprung. Auch hier geht es um die Ehrlichkeit und Offenheit in einer Beziehung. Ehrlich zu sein ist sehr einfach, was allerdings nicht mit leicht zu verwechseln ist. Wenn eine gegenseitige Offenheit besteht und man beim Partner ein offenes Ohr findet, und wenn man wirklich sagt, was man auf dem Herzen hat, so ist es fast nicht möglich, keine Lösung zu finden.

Es hat zuallererst mit dem Willen zu tun; dem Willen für die Partnerschaft und sich selbst offen und ehrlich zu sein, und umgekehrt das Gegenüber anzunehmen, wenn es eben gerade offen und ehrlich kommuniziert. Über den Partner zu urteilen ist oft ein Beziehungskiller. Nicht, dass aufgrund des Urteilens oder Verurteilens eine Beziehung notwendigerweise zu fremdgehen oder einem Seitensprung führt, weit gefehlt. Es ist aber leider oft der Fall, dass die Beziehung mindestens mittelfristig Schaden nimmt. Kinder wiederum sind ein Reichtum, den Paare einerseits intensiv verbinden können, und das Leben so viel schöner machen. Sie können anderseits aber auch dazu führen, dass der Fokus je länger je mehr vom Partner weggelenkt wird, und man letztlich nur noch zusammen irgendwie funktioniert, was für die Beziehung und die Familie schädlich ist. Jede Beziehung will gepflegt sein und bedarf der Pflege.

 

Prävention – wie man Seitensprünge verhindern kann

Das ultimative Gegenmittel oder Vorbeugung Nummer 1 ist eine vertrauensvolle, offene, ehrliche Beziehung. Das bedingt, sich gegenseitig ohne Urteil so anzunehmen, so wie man ist. Das ist der Ausgangspunkt und Referenzpunkt einer Beziehung schlechthin. Der Partner oder die Partnerin sollte der beste Freund bzw. die beste Freundin sein, dem oder der man alles erzählen kann. In eine solche Vertrautheit haben es die Sexindustrie, haben es Tinder und ähnliche auf schnellen und schnell verfügbaren Sex ausgerichtete «Sex-Geldmaschinen» schwer, einzudringen. Sexualität hat in dieser Intimität ihren Platz, ihren natürlichen Platz und eine Gefühlstiefe, die bei unverbindlicher Triebbefriedigung a priori nicht erlebt werden kann. 

 

Der Schlüssel zum Glück!

Der Schlüssel zum Glück liegt darin, wie eine Beziehung gelebt wird und wo ihr Fokus liegt. Wenn die Grundhaltung für eine Beziehung darin liegt, was ich durch die Beziehung erhalten oder bekommen kann, so dürfte es sehr schwierig sein, eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Eine Beziehung oder eine Freundschaft allgemein besteht darin, etwas für den Anderen oder die Andere tun zu wollen. Und ja, natürlich besteht je nachdem – und da sollten sich aus historischen Gründen speziell die Frauen darauf achten – die Gefahr, dass es zu einem strukturellen Ungleichgewicht kommt, weil das Gegenüber hauptsächlich ein «Taker» ist, selbst wenig gibt und damit eine Situation des Ausnutzens entsteht. Aber um das Herauszufinden, und es gegebenenfalls ehrlich zu thematisieren, gibt es ja die Phase des Kennenlernens. Das Ideal aber, dass eine Beziehung in Liebe auf Freundschaft beruht, wo jeder zuerst an den Anderen und erst nachher an sich denkt, und sich damit die Beziehung spiralförmig nach oben in eine Qualität entwickelt, von der man nie gewusst hat, dass so etwas überhaupt existiert – von so einer Beziehung darf geträumt, sie kann erreicht und darf und soll gelebt werden. Möge es Ihnen gelingen!

 

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Weitere Blogbeiträge:

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